Nachhaltigkeit
Druckerei
Beim Druck die Umwelt schonen
Wir wählen beim Druck zwischen verschiedenen Druckverfahren und entscheiden uns eventuell für eine Veredelung. Die Verfahren und Materialien unterscheiden sich in ihrer Qualität und weisen deutliche Unterschiede in ihrer Umweltverträglichkeit auf.
Einige Druckereien fokussieren sich in ihren Prozessen ganz speziell auf den Umweltschutz und nicht nur dort gibt es die Möglichkeit, „klimaneutral“ produzieren zu lassen.
Druckverfahren: Offsetdruck und Digitaldruck
Der Offsetdruck garantiert noch immer ein besonders hochwertiges Druckbild, doch auch im Digitaldruck entstehen sehr gute Druckerzeugnisse.
Offsetdruck
Der Offsetdruck punktet bei Großprojekten, denn erst dort lohnt sich die aufwendigere Druckvorbereitung – auch finanziell. Es werden unter anderem Druckplatten benötigt und es fallen deutlich mehr unbrauchbare Probedrucke als im Digitaldruck an.
Digitaldruck
Der Digitaldruck ist für kleinere Projekte und Auflagen die effizientere und oft einzig mögliche Wahl. Doch auch wenn hier das Druckbild teilweise etwas Qualität einbüßt, sprechen Umweltaspekte natürlich nicht für eine höhere Auflage, nur um die Kategorie Offsetdruck zu erreichen und die Überproduktion am Ende zu entsorgen.
Veredelungen nach dem Druck
Visuelle oder haptische Veredelungen verleihen unserem Printprodukt noch mehr Ausdruck. Sie können vor Abnutzung schützen, Farben mehr strahlen lassen oder optisch die Wertigkeit erhöhen. Für die Umwelt sind einige Verfahren unbedenklich, andere schließen das spätere Papierrecycling leider aus.
Stanzung und Blindprägung
Das Papier wird mechanisch gestanzt oder partiell hoch- oder tiefgeprägt, sodass eine Dreidimensionalität sichtbar und fühlbar wird. Eine Laserstanzung ist feiner und verbraucht mehr Energie. Bei allen Varianten bleibt das Papier recyclingfähig.
Heißfolienprägung
Mithilfe einer Transferfolie wird Farbe auf das Papier übertragen. Es entsteht ein glänzender, wahlweise metallischer Farbeffekt. Da nur die Farbe und keine Folie auf dem Papier verbleibt, ist das Material recyclingfähig – vorausgesetzt es wurden maximal 70 Prozent der Fläche veredelt.
Dispersionslack
Dieser Lack hat eine leichte Schutzwirkung und verstärkt die Farbbrillianz. Er ist im Vergleich der umweltfreundlichste, doch seine Verwendung bedeutet einen Mehraufwand für die Aufbereitung des Altpapiers.
Folienkaschierung/Cellophanierung und UV-Lack
Das Papier wird mit einer hauchdünnen Folie oder flüssigem Kunststoff überzogen. Beides verstärkt optische Effekte, schützt das Material und macht es langlebiger. Mit einseitiger Folienkaschierung ist das Papier noch recyclingfähig, alles weitere muss im Restmüll entsorgt werden.
Einige Druckereien bieten eine biologisch abbaubare, kompostierbare Variante an, zum Beispiel aus Maisstärke, die etwas schwächer in ihrer Schutzwirkung ist.
Umweltdruckereien
Bei großen Onlinedruckereien finden wir zunehmend Auswahlmöglichkeiten für Recyclingpapier, CO2-Kompensation oder vegane Materialien. Einige Druckereien orientieren sich jedoch ganzheitlich am Thema Nachhaltigkeit und streben in kontinuierlicher Weiterentwicklung die bestmögliche Ausrichtung auf Umweltschutz und soziale Verantwortung an.
Zu den Kriterien der Umweltdruckereien gehören zum Beispiel:
- ausschließliche Verwendung von Recyclingpapier oder mindestens von Papier aus nachweislich nachhaltigen Quellen
- mineralölfreie Bio-Druckfarben und Bio-Lacke
- alkohol- und chemikalienreduzierte Produktionsschritte für eine geringere Altpapier- und Abwasserbelastung
- Produktion nach den Vorgaben des Blauen Engels oder EU Ecolabels
- möglichst emissionsarme Produktionsschritte
- kurze Transportwege
- Bezug von Energie aus erneuerbaren Quellen
- Kompensation der entstandenen CO2-Emissionen durch Spenden an Klimaschutzprojekte
- Abwärmenutzung
- Müllreduzierung und Papierrecycling
- soziales Engagement
- ethische Ausschlusskriterien an Druckaufträge
Nicht jede Druckerei, die mit Nachhaltigkeits- und Umweltschutzmaßnahmen wirbt, erfüllt all diese Kriterien, und nicht jede konventionelle Druckerei übergeht all diese Punkte. Die Liste dient lediglich als Orientierung, welche Aspekte in der Printproduktion eine Rolle spielen und berücksichtigt werden können, denn „Umweltdruckerei“ ist kein geschützter Begriff und wird sehr unterschiedlich ausgelegt.
Klimaneutrale Produktion und Kompensation
CO2-Kompensation
Teilnehmende Partner:innen bieten eine dem Energieverbrauch des Druckauftrags entsprechende CO2-Kompensation an, indem an Klimaschutzprojekte gespendet wird. Die Initiative oder die Druckerei stellt ein „Klimaneutral“-Zertifikat und ein Siegel mit registrierter Nummer aus. Das Siegel kann im Printprodukt abgedruckt werden. Die Kosten hierfür liegen meist bei ca. 1 Prozent des Druckauftrags.
Vermeidung vor Kompensation
Emissionen gar nicht erst entstehen zu lassen – durch die Vermeidung von Überproduktion zum Beispiel – sollte immer Vorrang vor der Kompensation haben, denn ein „klimaneutral“-Zertifikat bedeutet keinesfalls, dass keine Emissionen entstanden sind. Spenden an Klimaschutzprojekte sind dennoch eine gute Option und ein kleiner, einfacher Beitrag, wo immer sie verfügbar sind.
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