Nachhaltigkeit – Papier

Ressourcen schonen bei der Papierwahl

Papiere unterscheiden sich nach Papiersorten, Inhaltsstoffen und Veredelungen. Grammatur und Volumen sagen etwas über die Dicke und Haptik aus. Zertifikate belegen, wie nachhaltig ein Papier produziert wurde.

Papiersorten

Der entscheidendste Faktor für die Umweltfreundlichkeit eines Druckprodukts ist das Papier. Dabei ist Recyclingpapier deutlich ressourcenschonender als Bilderdruck- oder Naturpapier, denn nur für ersteres müssen keine Bäume gefällt und teils um die halbe Welt transportiert werden.

Bilderdruckpapiere oder gestrichene Papiere

Für Druckprodukte mit hohem Bildanteil ist dies oft die Standardauswahl. Nach der Verarbeitung bekommt das Papier einen Strich (gestrichenes Papier), was die Oberfläche glatter, einheitlicher und für den Druck besser berechenbar macht.

  • aus Primärfasern/Frischfasern produziert
  • für besonders brillante Bilder und Farben

Naturpapiere

Naturpapiere ist ungestrichen und hat oft ein höheres Volumen als gestrichenes Papier, was sich positiv auf die Haptik auswirkt.

  • matte Oberfläche
  • natürlichere Wirkung
  • etwas weniger Brillanz

Recyclingpapiere

Recyclingpapiere haben oft einen etwas niedrigeren Weißegrad als Papiere, die noch nicht mit Druckfarbe in Berührung gekommen sind. Dennoch sind sie deutlich hochwertiger als die grauen Schulhefte aus unserer Kindheit. Die Entfernung alter Tinte (Deinking) und die Anwendung von Bleichmitteln und künstlichen Aufhellern bereiten hier den Weg zum High-End-Printprodukt, das je nach Sorte nah an Primärfaserpapiere herankommt.

  • besteht zu mind. 95 Prozent aus Altpapier
  • ca. 50 Prozent weniger Energieverbrauch, ca. 70 Prozent weniger Wasserverbrauch

Besonders Unternehmen und Initiativen aus dem Bereich Nachhaltigkeit, Natur- und Umweltschutz können mit einem Recyclingpapier ihr Wirken zusätzlich unterstützen und eine authentische Wahl treffen. Um der Natur etwas Gutes tun, ist es ratsam, auf Primärfasern, gestrichene Papiere und veredelnde Lacke zu verzichten – für eine behutsamere Umsetzung und die Unterstützung unserer Glaubwürdigkeit.

Papiere aus weiteren Pflanzenfasern

Alternative Ideen zur Papierproduktion kommen teilweise komplett ohne die Verwendung von Holzfasern aus und setzen auf schneller wachsende Pflanzenstoffe oder Abfallprodukte aus anderen Bereichen. Noch lassen sich diese Papieralternativen nicht eins zu eins mit Papier aus Holzbestandteilen austauschen, auch finanziell nicht, und ihre Recyclingfähigkeit ist nicht immer garantiert. Doch bleiben wir gespannt, welche Möglichkeiten sich hier noch auftun.

  • Graspapier (zu mind. 50 Prozent angereichert mit Recycling- oder Primärfaserpapier)
  • Papier aus Rohrzucker, Hanf oder Leinen
  • Papier aus Tierkot (war zumindest vorm Verspeisen pflanzlich)
  • Papier aus Bambus

Grammatur und Volumen

Papiergrammaturen

Die Grammatur gibt das Gewicht eines Papiers pro Quadratmeter an. Ein Quadratmeter entspricht einem Blatt in DIN A0 oder 16 Blättern in DIN A4.

Eine höhere Grammatur bewirkt mehr Opazität und die gefühlte Wertigkeit des Druckprodukts steigt in den meisten Fällen. Die Wahl einer niedrigeren Grammatur spart wertvolle Rohstoffe in der Herstellung.

Papiersorten gibt es immer in verschiedenen Grammaturen. Hier lohnt es sich zu vergleichen und für größere Projekte gegebenenfalls Papiermuster anzufragen, um Haptik und Aussehen vorab bestmöglich beurteilen zu können.

Volumen eines Papiers

Das Volumen eines Papiers beschreibt das Verhältnis seiner Dicke zum Gewicht. Durch ein höheres Volumen wird das Papier dicker, ohne sein Gewicht zu verändern. So kann sich ein Papier mit 100 g/qm und 1,2-fachem Volumen genauso stark anfühlen wie ein Papier mit 120 g/qm und 1-fachem Volumen – dabei spart ersteres Ressourcen ein.

Ein Papier mit erhöhtem Volumen hat eine offenere Oberfläche und eine griffigere Haptik. Es kann zum Beispiel Büchern und Broschüren mit geringem Umfang etwas mehr Stärke geben.

Welche Papierstärke wir wählen, hängt neben dem Aspekt der Ressourcenschonung vom Verwendungszweck, der gewünschten Stabilität und erforderlichen Langlebigkeit sowie vom Seitenumfang der Publikation ab.

Zertifikate

Es gibt diverse Siegel, die über unterschiedliche Aspekte der Papierproduktion Auskunft geben. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit sind das FSC-Zertifikat, hauptsächlich für Primärfaserpapiere, und der Blaue Engel für Recyclingpapiere die bekanntesten, unabhängigsten und glaubwürdigsten.

FSC (Forest Stewardship Council)

Der FSC ist eine internationale Organisation, die nachhaltige Forstwirtschaft auszeichnet. Er verfolgt ökologische, soziale und wirtschaftliche Ziele. Zertifikate für Papiere gibt der FSC in drei Kategorien aus:

  • FSC 100%: 100 Prozent FSC-zertifiziertes Material (für grafische Papiere kaum zu finden)
  • FSC Mix: zu mind. 70 Prozent aus FSC-zertifizierten Wäldern, anderen kontrollierten Quellen oder Recyclingmaterial
  • FSC Recycled: 100 Prozent Recyclingmaterial (Altpaier und Pre-Consumer-Material)

www.fsc-deutschland.de

Blauer Engel

Der Blaue Engel ist das Umweltzeichen der deutschen Bundesregierung. Neben Papier werden diverse andere, innerhalb ihrer Kategorie besonders umweltfreundliche Produkte mit dem Siegel ausgezeichnet – so auch mineralölfreie, schadstoffarme Bio-Druckfarben und emissionsarme Klebstoffe. Auch Druckereien können dieses Siegel tragen.

  • 100 Prozent Altpapier
  • kein Einsatz von Chlor, halogenierten Bleichmitteln oder biologisch schwer abbaubaren Komplexbildnern
  • deutliche Reduzierung der Abwasserbelastung und des Ressourcen-, Wasser- und Energieverbrauchs
  • garantiert gute Wiederverwertbarkeit

www.blauer-engel.de

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